Sie müssen alles bezahlen, was Sie kaufen.
Sie müssen alles bezahlen, was Sie kaufen. Aber manchmal funktioniert das nicht. In der täglichen Praxis der Schuldnerberatung und Schutzverwaltung stoßen Sie auf allerlei Geschichten. Oft fangen die Probleme klein an. man sieht oft Leute im Rückstand, die versuchen, ein Loch mit einem anderen zu füllen. Währenddessen steigen die Schulden weiter. Himmelshohe Inkassokosten, Gerichtsvollzieherbesuche, Lohnpfändungen oder noch schlimmer, die drohende Zwangsräumung. Aus diesem einen Zahlungsrückstand sind mehrere Schulden geworden. Die Schulden sind mittlerweile so groß, dass eine Rückzahlung unmöglich geworden ist. Der Kunde kommt ohne Hilfe nicht raus. Dies ist der Moment, in dem Zahlungsrückstände zu einer problematischen Schuld geworden sind.
Eigene Schuld?
Auf Partys hört man oft: „Du bist selbst schuld, große Beule. Wenn sie nur nicht so einen großen Fernseher gekauft hätten. Aber dieser Drachen fliegt sicherlich nicht immer. So kommt es beispielsweise oft zu quälenden Fällen von plötzlicher Entlassung, Krankheit oder Scheidung bei einem Haus, das verkauft werden muss, aber unter Wasser steht. Tatsächlich kann sich jeder durch Pech verschulden. Und natürlich gibt es auch viele Menschen, die nicht in der Lage sind, einen gesunden Finanzhaushalt zu führen. Einfach, weil sie nicht die richtigen Fähigkeiten haben. Diese Personen haben Anspruch auf Schutzordnung. Nach der Entscheidung des Gerichts beginnt die Schutzanordnung und der Verwalter bringt die Finanzen in Ordnung. Unter einem Schutzregime übergeben Kunden ihre gesamten Finanzen. Das ist ein großer Schritt, aber diese Schutzmaßnahme bringt dem Kunden oft viel Ruhe.
Kosten für Sonderhilfe bremsen
Die Zahl der Menschen in Schutzregimen hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Die Kommunen sind besorgt über die steigenden Kosten der Sonderhilfe. OBIN ist daher mit verschiedenen Kommunen in Gesprächen über einen neuen Ansatz. Der Ansatz ist zweifach. Einerseits steht die sachgerechte Prüfung vor der Beantragung einer Schutzanordnung im Vordergrund. Damit wird sichergestellt, dass nur Kunden, die wirklich eine Betreuungsakte benötigen, einen Antrag auf Betreuungsverfügung stellen. Dabei spielen Nachbarschaftsteams eine wichtige Rolle. Andererseits schirmen die Gemeinden die bestehende Gruppe unter Schutzregime ab. Kunden mit ausreichenden Fähigkeiten können zum Beispiel mit Hilfe eines Coachings ihre Finanzen wieder auf die Beine stellen. Mit diesem Ansatz sorgt die Gemeinde für weniger Zuzug und mehr Abfluss. Dies wirkt sich somit doppelt positiv auf die Kosten der Sonderhilfe aus.
Wichtigster Rat
Es ist wirklich peinlich, dass Menschen nur dann an ihre Tür klopfen, um Hilfe zu erhalten, wenn das Wasser in Reichweite ist. Manchmal kämpfen Kunden seit 5 Jahren mit Schulden. Die Schulden sind nun wegen der Inkassokosten unnötig gestiegen. Ganz zu schweigen von all dem Stress und Elend, die durch Schulden verursacht werden. Mein Rat: Stellen Sie sicher, dass sich die Leute schnell bei der Gemeinde anmelden. Nach dem Gemeindeschuldenhilfegesetz hat die Gemeinde die Aufgabe, den Einwohnern bei Schulden zu helfen. Und eine Lösung ist einfacher, wenn die Schulden noch nicht enorm gestiegen sind.
Sandra Caeyers, Regisseurin OBIN