Ein kranker Mitarbeiter?! Was jetzt!?
Jeder Arbeitgeber begegnet ihm irgendwann. Ihr Mitarbeiter wird krank… Und dann? Es ist nicht immer einfach, mit der Situation richtig umzugehen. Sie wollen Engagement zeigen, aber nicht zu nahe kommen. Als Mensch wollen Sie wissen, was da ist, aber das Gesetz erlaubt es Ihnen nicht, danach zu fragen. Unternehmern ist es nicht leicht gemacht worden, die Betreuung kranker Arbeitnehmer zu übernehmen. Bei länger andauernder Erkrankung kommt zudem das sogenannte Gatekeeper Improvement Act ins Spiel. Dann wird es richtig kompliziert.
Weil das so unglaublich kompliziert sein kann, helfe ich Unternehmern täglich dabei, kranke Mitarbeiter zu unterstützen und unnötige Fehlzeiten zu vermeiden. Ich möchte mit Ihnen teilen, was ich gelernt habe.
Ein gutes Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Verhältnis bringt für beide das Beste. Die Basis bildet die gegenseitige Beteiligung und Aufmerksamkeit. Dabei ist es selbstverständlich, dass der direkte Vorgesetzte den Unterschied macht. Sowohl der Arbeitnehmer als auch der Arbeitgeber bemerken die positiven Effekte bei Fehlzeiten in Form von guter Führung, Verständnis und weniger unnötigen Fehlzeiten. So; geringere Kosten für den Arbeitgeber und weniger Einkommensverluste für den Arbeitnehmer.
Meine Erfahrung ist, dass Engagement und echte Aufmerksamkeit zu weniger krankheitsbedingten Fehlzeiten führen. Machen Sie deshalb Ihre Mitarbeiter zu Unternehmern, die Ihr Unternehmen als ihr Unternehmen sehen. Und arbeiten Sie kontinuierlich an einer gesunden Beziehung zu Ihren Mitarbeitern. Und achten Sie genau auf die kleinen Signale, die Menschen geben, wenn es mal nicht so gut läuft. Viele Fehlzeiten können verhindert werden, indem man einfach darauf achtet, wie sich jemand fühlt.
Aber was können Sie noch tun?
Es ist eine absolute Tatsache, dass häufige Fehlzeiten ein Vorbote einer drohenden Langzeitfehlzeit sind. Die Abwesenheitsmeldung ist daher der Ausgangspunkt für die Prävention von Fehlzeiten. Auch hier ist das Gespräch der erste Schritt. Äußern Sie Ihre Bedenken als Arbeitgeber oder Führungskraft. Nennen Sie das, was Sie sehen, und versuchen Sie, darüber zu sprechen. Manchmal sind es seltsame Augen, die zwingen, also möge sich vielleicht ein externer zu uns gesellen. Hilft das Gespräch nicht, kann ein Termin beim Betriebsarzt helfen. Es gibt viele Werkzeuge, um die sogenannten unsichtbaren Grenzen aufzudecken.
Eine große Falle vieler Arbeitgeber ist, dass sie jede Krankmeldung akzeptieren. Beachten Sie jedoch, dass ein Mitarbeiter eine krankheitsbedingte Arbeitsunfähigkeit meldet und Urlaub bei Ihnen beantragt. Wenn Sie sich in einer Situation befinden, in der Sie dem Mitarbeiter nicht vertrauen, nehmen Sie seinen Bericht zur Kenntnis und lassen Sie ihn von einem Betriebsarzt überprüfen, bevor Sie in den Krankenstand wechseln. Wenn wirklich kein Vertrauen mehr besteht (und das kommt leider manchmal vor), sorgen Sie dafür, dass ein Mitarbeiter nicht zu leicht krankheitsbedingt in den Genuss des Kündigungsschutzes kommt.
Abschließend noch ein paar Tipps:
- Arbeiten Sie an Vertrauen und Engagement, machen Sie Ihren Mitarbeiter zum Unternehmer.
- Stellen Sie sicher, dass Sie und Ihr Mitarbeiter ordnungsgemäß beaufsichtigt werden.
- Achten Sie auf die kleinen Schilder.
- Registrieren Sie jede Krankmeldung und entdecken Sie riskante Muster.
- Führen Sie häufige Abwesenheitsgespräche.
- Sehen Sie eine Krankmeldung als Antrag auf Krankmeldung. Akzeptieren Sie nicht einfach eine Krankmeldung.
- Schauen Sie nicht auf den Abwesenheitsprozentsatz, sondern auf den Anwesenheitsprozentsatz. Dann setzen Sie sich konkrete Ziele dafür.
Joram van Geresteijn, Personalberater und Partner bei SZamen, Spezialist für Fehlzeiten und Behinderung