Unternehmertum liegt im Blut
Es ist noch früh, als ich am Samstagmorgen zur wöchentlichen Bootcamp-Stunde auf dem Feld stehe. Ziemlich schwer nach dem Kurzurlaub kamen wir vom Vortag nach Hause und bevor ich überhaupt das Gras sehe, bereue ich schon die Käse und Rosetten der letzten Woche. Hoppla! Nach viel harter Arbeit (und garantierten Muskelschmerzen an den Tagen danach) gehe ich mit meinen ebenfalls müden Mitopfern zurück ins Fitnessstudio, müde, aber zufrieden. Ich gehe neben einem jungen Unternehmer aus der Nachbarschaft. Sie hat vor einem Jahr ein trendiges Geschäft im Zentrum gegründet und während wir keuchen, erzählt sie uns, dass ein Urlaub bei einer so neuen Firma immer noch eine ziemliche Herausforderung ist.
Natürlich höre ich das öfter von unseren Unternehmern und während ich erzähle, was ich beruflich mache, wird erwähnt, dass in den ersten Jahren so viele Unternehmen schief gehen. Ich sage, dass ich schon einige Leute am Tisch hatte, die seit Jahren von der Sozialhilfe leben. Sie sieht mich mit großer Überraschung an. "Und wozu machst du es dann?" Das ist natürlich eine berechtigte Frage, die ich mir gestellt habe. Die Weiterführung der Geschäfte trotz enttäuschender Ergebnisse ist für die einen eine Frage des Kopfes in den Sand, für die anderen ist es vielleicht nicht der Wunsch, „ihr Kind“ aufgeben zu wollen. Auf jeden Fall ist es verrückt zu erkennen, dass diese Leute Tag für Tag sehr hart arbeiten, ohne etwas damit zu verdienen. Es kann alle möglichen Gründe geben, warum diese harten Arbeiter (weil sie es sind!) nicht aufgeben wollen, aber wir sehen oft, dass Menschen immer noch ein Gefühl des Versagens erleben.
Probleme rechtzeitig zu erkennen und rechtzeitig die richtigen Hilfstruppen einzusetzen, ist meiner Meinung nach ein Zeichen für gutes Unternehmertum! Manchmal braucht ein Unternehmen einen Schub in die richtige Richtung und manchmal ist es nicht möglich, das Unternehmen zu retten. Es ist absolut keine Schande, rechtzeitig anzuhalten, aber es verhindert viel Elend. Auch der Einsatz der richtigen (Hilfs-)Einrichtungen kann den Schaden enorm begrenzen. Natürlich sind Sie stolz auf Unternehmertum, aber das Erkennen Ihrer Fallstricke und das Einbinden von Fachleuten muss dies nicht ändern. Wenn Sie als Unternehmer Zweifel haben, ob es Ihrem Unternehmen gut geht, rate ich Ihnen, sich Zeit für Ruhe, Besinnung und fundierte Beratung zu nehmen. Nach unzähligen Gesprächen mit Unternehmern habe ich erfahren, dass Unternehmertum nicht das Unternehmen ist, das damals bei der Handelskammer eingetragen ist.
Unternehmertum liegt im Blut. Das zeigte sich auch bei meinem Unternehmer aus dem Bootcamp-Club: Er hat sofort versucht, mir ihre Produkte zu verkaufen! Zum Glück ist ihr erster Mitarbeiter seit kurzem Fakt und der Urlaub wird sicher nicht lange auf sich warten lassen.
Manon Luitjens-Bakker
Teamleiter Insolvenz bei Zuidweg & Partners