Die Abteilung für Sonderverwaltung
Nach wie vor ist jedes fünfte (in manchen Branchen sogar jedes dritte) bankfinanzierte Unternehmen in der sogenannten Sonderverwaltungsabteilung untergebracht. Der Begriff „Sondermanagement“ ist ein Oberbegriff für solche Abteilungen, ähnlich wie das Wort „Aspirin“ in der medizinischen Welt. Obwohl Banken unterschiedliche Bezeichnungen dafür verwenden – man denke an finanzielle Restrukturierung, Intensivmanagement, Intensivpflege –, wird sie im Volksmund auch als Abteilung „Sondermanagement“ bezeichnet. Diese Abteilung bietet fachliche Betreuung für Unternehmen, die aus Sicht der Bank ein hohes Risikoprofil aufweisen. Aufgabe der Abteilung „Sondermanagement“ ist es einerseits, Unternehmen auf dem Weg zur Sanierung zu begleiten und andererseits das Kreditrisiko der Bank zu überwachen. Ein Unternehmen wird in die Abteilung Sonderverwaltung überführt, wenn es nach Einschätzung der beteiligten Banker nicht wahrscheinlich ist, dass das Unternehmen kurz- oder mittelfristig in der Lage sein wird, den Verpflichtungen seiner Bank nachzukommen. Das kann auch bei Unternehmen passieren, die noch Gewinne erwirtschaften, also Unternehmen, die sich zumindest aus Sicht der Bank in einer strategischen Krise befinden.
Mangelnde Klarheit bei Unternehmern
Es besteht große Unsicherheit über die Funktionsweise der „mythischen“ Sonderverwaltungsabteilung. Wenn ich vor Räumen mit Unternehmern stehe, frage ich regelmäßig, wer diese Abteilung kennt und ob jemand gerade mit einer solchen Abteilung Geschäfte macht. Dann bleibt es meist ruhig im Raum oder die Leute brechen in Gelächter aus. Sehr verständlich, aus zwei verschiedenen Gründen. Erstens kennen viele Unternehmer diese Abteilung nicht, was an sich schon seltsam ist, da schätzungsweise jedes fünfte Unternehmen in den Niederlanden derzeit in diese Abteilung fällt. Zweitens – und das ist vielleicht noch interessanter – ist es offenbar tabu zu sagen, dass man in die Zuständigkeit einer Sonderverwaltungsabteilung fällt. Wenn es um die Themen „Unwetter“, „Misserfolg“ und damit „Sondermanagement“ geht, geben wir lieber nicht nach. Anscheinend leben wir in einer Gesellschaft, in der jeder Unternehmer ein Held sein muss, und wer nicht in dieses Bild passt, ist scheinbar eine Null.
Die Bank ist nicht beliebt
Insgesamt sind die Banker in der Abteilung Sonderverwaltung nicht beliebt. Es kommt oft vor, dass sich Bank und Unternehmer in hitzigen Diskussionen verzetteln. Dadurch wird entscheidende Zeit verschwendet, die zur Rettung des Unternehmens benötigt wird. Visuell beschrieben dreht der Unternehmer das Ruder der fast sinkenden Titanic nach links und den Bankier nach rechts, so dass das Schiff sich letztlich nicht bewegt und anschließend sinkt.
Bauen Sie eine Bindung zu Ihren Geldgebern auf
Unabhängig davon, ob Sie sich Geld von Familienmitgliedern oder von der Bank geliehen haben, stellen Sie sicher, dass Sie das Gespräch beginnen und fortsetzen. Ja, das kann manchmal schwierig sein. Denn worum geht es ihnen? Und außerdem läuft es doch gut, oder?
In unserem Buch entscheidet sich Marnix de Rover von der imaginären Salem Industries zunächst dafür, weiterhin schönes Wetter zu spielen. Er stellt die Banker der Sonderverwaltungsabteilung voll zur Rede. Er greift zunächst nicht ein und bringt sein Unternehmen damit an den Rand des Zusammenbruchs. Das bedeutet, dass er dann mit der Bank ums Überleben kämpfen muss.
Nach mehreren Fluchtversuchen – schönes Wetter spielen, sich beschweren – beschließt er schließlich, etwas zu unternehmen. Er räumt finanziell auf und gewinnt so das Vertrauen der Bank und ihrer Kunden zurück. Aber es war eine Wende auf seiner Seite. Warten Sie also nicht so lange wie Marnix, wenn sich die dunklen Wolken über Ihrem Unternehmen zusammenziehen.
Das Handbuch zum Sondermanagement
Im Buch Unternehmertum bei schwierigem Wetter – Der Überlebensratgeber für Unternehmer im Sondermanagement – Sie können die entscheidenden Schritte lesen, die nötig sind, um schlechtem Wetter zu entkommen. Konkret geht es darum, wie die Bank richtig Einfluss nehmen kann und Sie können nachlesen, welche Maßnahmen nötig sind, um einen erfolgreichen Turnaround-Plan zu erstellen. In dem Buch können Sie lesen, wie Marnix, der Räuber des imaginären Salem Industries, sein Unternehmen an den Rand des Zusammenbruchs bringt und mit seiner Bank ums Überleben kämpfen muss.
Schweres Wetter machen wurde vom Professor für Turnaround-Management Jan Adriaanse und dem Berater Erik in 't Groen, ehemaliger Special Management Banker, geschrieben. Dank ihrer langjährigen Erfahrung können die Autoren wertvolle Ratschläge für Unternehmer mit finanziellen Problemen und für (Start-)Unternehmer, die diese vermeiden möchten, geben. www.zwaarweerondermenemen.nl
Erik in 't Groen
Berater für Unternehmensrestrukturierung und -sanierung bei Kruger